Ophelia’s Weg zur unterstützen Kommunikation – Teil 2: Schulzeit

Ophelia’s Weg zur unterstützen Kommunikation –  Teil 2: Schulzeit

+++ wir Eltern von Ophelia schreiben für andere Familien unter der Rubrik “Ophelia’s Weg” unsere Erfahrungen mit den Kostenträgern und beteiligten Stellen auf. +++

Ophelia kam im September 2019 in die Schule. Wir waren alle sehr aufgeregt. Zum einen wollte sich die damalige langjährige Integrationshilfe im Kindergarten, Fr. Gerber, beruflich verändern. Zum anderen war unsere elterliche Sorge, dass Ophelia im Schultrubel aufgrund Ihrer hohen Geräuschsensitivität nicht zurecht kommen würde und es der kleinen Maus zuviel an Geräuschen wird.

Wie immer müssen solche großen Veränderungen auf dem Lebensweg eines besonderen Kindes mit reichlich Vorlauf geplant werden. Wir begannen ca. 15 Monate vorher uns mit der Einschulung intensiv zu beschäftigen. Einfach anmelden ist nicht! Aber der Reihe nach…

  1. Förderbedarf und Bildungsgang:

    Vom Schulamt wurde der sonderpädagogische Förderbedarf kmEnt (körperlich motorische Entwicklung) festgestellt. Grundlage für die Festlegung des Bildungsgangs für Ophelia sollte ei ein Einstufungs- und Intiligenztest von der zuständigen Logopädin des SPZ Maulbronn (Sozialpädagogisches Zentrum) sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ophelia noch kein Kommunikationsgerät, dass Sie adäquat bedienen konnte. Alle Beteiligten waren also auf Ophelia’s Gestik und Mimik angewiesen. Die Logopädin konnte die körpereigene Sprache, das Nicken für ja und nein mit dem Kopf, nicht deuten. Somit war vom SPZ keine Aussage zu bekommen.

    Der Einstufungs- und Intiligenztest wurde leztendlich von Fr. Schäfer und der Klassenlehrerin in spe Fr. Gerhards durchgeführt. Sie haben sehr kreativ den für Ophelia recht neuen Tobii I12+ zum Testen eingesetzt. Der Test wurde so umgeändert, dass Ophelia die Fragen mit einem einfachen Seitenset auf dem Kommunikationsgerät beantworten konnte. Wir Eltern warteten ausserhalb des Testraums und wurden bei Bedarf zum Test hinzugerufen. Wir haben z.B. ein Seitenset neu angelegt und um Pfeile ergänzt, nachdem Fragen mit Richtungsangaben links,rechts, oben und unten beantwortet werden sollten.

    Mit dem Feststellen des sonderpädagogischen Bedarfs und dem Bildungsgang war der Weg frei für eine Beschulung im SBBZ (Sonderpädagogisches Beratungs- und Bildungszentrum, steht in Baden-Württemberg für die alte Bezeichnung der Förderschule) der Ludwig Guttmann Schule Aussenstelle Kronau mit dem Bildungsgang “Grundschule“. Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen – stand doch immer noch die erste Einschätzung der Eingliederungshilfe Karlsruhe von 2015 im Raum. Dieser nach war Ophelia geistig behindert und damit intelligenzreduziert! Wir Eltern und wussten, dass Ophelia schlau ist. Aber es bekommt einem lternteil immer wieder das Gefühl, dass unsere Kinder es den Erwachsenen immer wieder beweisen müssen. Was wir Eltern sagen, wird oftmals nicht geglaubt …

    2. Fortführung der bislang bewilligten Leistungen zur unterstützten Kommunikation

    Der Sprachdienst Göttsche hatte begonnen Ophelia zum Ende der Kindergartenzeit mit 1 Wochenstunde im häuslichen Umfeld zu unterstützen. Das war zu wenig und der Sprachdienst auch rasch an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Am Ende zeigte Ophelia der Fachkraft was Sie unter der Woche schon gelernt hat.

    Die Hiobsbotschaft, dass die Leistung nach Ablauf von 9 Monaten nicht weitergeführt werden konnte, überraschte dann nicht mehr wirklich.



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